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Lesung mit Ulrike Draesner: "Die Verwandelten"
Die Deutsch-Polnische Gesellschaft Göttingen lädt ein zu einer öffentlichen Lesung „Die Verwandelten“ mit Ulrike Draesner, Trägerin des Kulturpreises Schlesien 2025, am Donnerstag, den 27. November 2025, 19 Uhr, in die Galerie Alte Feuerwache, Ritterplan 4, Göttingen.
Mitreißend und ergreifend schreibt Ulrike Draesner in ihrem Roman „Die Verwandelten“ über Frauen und Krieg, unterdrückte Erinnerungen und die Folgen des Schweigens: Eine nationalsozialistische Vorzeigemutter, die anderen beibringt, wie Kinder zu erziehen sind, doch über das Wichtigste, was sie verloren hat, niemals spricht. Eine Köchin, die lieber Frauen geliebt hätte als den Dienstherrn, unterwegs durch das zerstörte Deutschland im Sommer 1945. Ein Mädchen in München-Solln, geboren in einem Lebensbornheim der SS. Eine alleinerziehende Anwältin von heute, die nach dem Tod ihrer Mutter unverhofft eine Wohnung in Wrocław erbt – und einen polnischen Zweig der Familie entdeckt.
Alle Figuren verbindet ein Jahrhundert von Krieg und Nachkrieg, Flucht und Vertreibung, von Gewalt. Was bedeutet es, in einem Staat zu leben, der Menschenzucht betreibt? Und wie darüber schreiben, was den Frauen im Krieg geschieht? Was ihnen die Sprache nimmt. Was sie für immer verwandelt. Und wie über die unsichtbare Kraft, die verhindert, dass sie daran zerbrechen?
Die Autorin gibt den Verwandelten ihre Stimmen zurück. Sie erfinden sich neu, wechseln Sprache und Land, überraschen sich selbst mit ihrem Mut, ihrem Humor, ihrer Kraft. Die Bedeutung von Familie verändert sich, Freiräume entstehen. Ein erschütternder Roman, bewegend, aufwühlend, zärtlich, klug.
Unser Gast, geboren 1962 in München, lebt gemeinsam mit ihrer Tochter als freie Schriftstellerin in Berlin und in Leipzig, wo sie seit 2018 das Deutsche Literaturinstitut Leipzig leitet. Der Weg zum Schreiben führte über ein 1981 in München begonnenes Jurastudium. Nach einem Stipendienjahr in Oxford wechselte Ulrike Draesner zu Anglistik, Germanistik und Philosophie und promovierte 1992 in Germanistischer Mediävistik.